Viele Generationen begaben sich von Langen dorthin zum Gottesdienst, um zu heiraten, ihre Kinder zu taufen oder Verstorbene zum Friedhof zu tragen.
Drei bis vier Gehstunden und Behinderungen wie Hochwässer, Bergstürze und Schnee machten den Empfang der Sakramente oft unmöglich.
Das Sakrament der Krankensalbung blieb den bettlägerigen und sterbenden Langenern nicht selten versagt. Und so kam der Wunsch nach Eigenständigkeit auf, der sich Schritt um Schritt in der Geschichte der Pfarre Langen erfüllte.
Nach 1400 gab es nahe dem Ort, wo später die Pfarrkirche stehen sollte, eine kleine Kapelle.
1486 wurde eine eigene Kaplanei errichtet, die mit Mönchen aus der Mehrerau, damals eine Benediktinerabtei (heute Zisterzienserabtei Wettingen-Mehrerau), besetzt wurde.
1565 erhob man die Kaplanei zur Pfarre.
Dazu gibt es im Landesarchiv das geschichtliche Zeugnis eines Separationsbriefes, der die Grenzen der Pfarre bestimmte und auch die verschiedenen Ablösesummen an die Mutterkirche St. Gallus zum Inhalt hatte.
Eine Kopie dieses Briefes wurde anlässlich der 450 Jahrfeier der Pfarrkirche Langen seitlich des Josefsaltares angebracht.